Möbelhandel

Möbelbranche 2025: Zwischen Krise und Chancen – welche Herausforderungen jetzt zählen


Die Möbelbranche steht 2025 vor massiven Veränderungen. Während die Nachfrage in den letzten Jahren noch von Homeoffice-Boom und Renovierungswelle getragen wurde, zeigt sich inzwischen ein deutlich anderes Bild: Kaufzurückhaltung, steigende Kosten und strengere Auflagen setzen die Unternehmen unter Druck. Doch jede Krise bietet auch Chancen für Transformation und neue Strategien.


Wirtschaftliche Unsicherheit und Kaufzurückhaltung

Die Umsätze in der deutschen Möbelindustrie sind 2025 spürbar eingebrochen – allein im ersten Halbjahr um rund 5 %. Hauptgründe sind die allgemeine Konsumzurückhaltung, die hohe Inflation und die Baukrise, die weniger Umzüge und Neueinrichtungen nach sich zieht. Für Möbelhäuser bedeutet das: mehr Wettbewerb um weniger Aufträge.

Weiterführender Artikel: So senken Möbelhäuser ihre Lieferkosten

Wohnraummangel bremst Nachfrage

Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum wirkt sich direkt auf die Branche aus. Weniger Neubauten und Umzüge bedeuten auch weniger Möbelkäufe. Selbst staatliche Initiativen wie der angekündigte „Bauturbo“ zeigen frühestens ab 2026 Wirkung.


Steigende Kosten & fragile Lieferketten

Neben sinkender Nachfrage belasten Rohstoffpreise, Transportkosten und Lieferkettenprobleme die Branche. Möbelhäuser und Hersteller sehen sich gezwungen, Margen zu opfern oder Preise anzuheben – beides keine nachhaltige Lösung.


Neue Regulierungen & Nachhaltigkeitspflicht

Die EU-Entwaldungsverordnung ist nur ein Beispiel für strengere Vorgaben, die die Möbelbranche direkt treffen. Gleichzeitig achten immer mehr Konsumenten bewusst auf nachhaltige Produktion, Transparenz in der Lieferkette und ressourcenschonende Materialien. Nachhaltigkeit ist längst nicht mehr „nice to have“, sondern ein Wettbewerbsfaktor.


Digitalisierung als Überlebensstrategie

Online-Shopping, AR/VR-Planungstools und Omnichannel-Konzepte verändern das Kaufverhalten nachhaltig. Möbelhäuser, die noch immer primär stationär denken, laufen Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Gleichzeitig helfen digitale Tools wie Tourenplanungssoftware oder Fahrer-Apps, interne Prozesse effizienter zu gestalten und Kosten zu senken.


Fachkräftemangel & Effizienzprobleme

Besonders kritisch: Viele Möbelhäuser kämpfen mit fehlendem Fachpersonal – sowohl in der Logistik als auch im Verkauf. Hier gilt es, Mitarbeiter durch digitale Unterstützung und Automatisierung zu entlasten. Wer Effizienz steigert, kann trotz knapper Ressourcen wachsen.


Fazit: Druck erzeugt Wandel

Die Möbelbranche steckt in einer herausfordernden Phase. Doch gerade jetzt entstehen Chancen:

  • Wer digitale Prozesse integriert, gewinnt an Effizienz.

  • Wer nachhaltig produziert und liefert, stärkt die Kundenbindung.

  • Wer flexibel auf Marktschwankungen reagiert, wird gestärkt aus der Krise hervorgehen.

Der Schlüssel liegt darin, nicht auf bessere Zeiten zu warten, sondern die eigene Organisation jetzt zukunftsfähig aufzustellen.

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